Die belarussischen Präsidentschaftswahlen sind so verlaufen, wie nahezu alle Beobachter vorhergesagt hatten – keine Proteste gegen den Wahlsieg von Lukaschenko, der allenfalls durch das dem Präsidenten offiziell zugeschriebene „Rekordergebnis“ von 83% überraschte. Die EU bescheinigte den Wahlen einen „friedlichen Verlauf“ und beeilte sich, die bestehenden Sanktionen gegen führende Repräsentanten des Regimes zu lockern. Damit soll einer Intensivierung des EU-Belarus-Dialogs der Weg bereitet werden, um die EU als Gegengewicht zum wachsenden politischen, wirtschaftlichen und militärischen Druck aus Russland zu erhalten.
Von außen betrachtet, wirken die politische Opposition und die unabhängige belarussische Zivilgesellschaft angesichts dieser politischen Konstellation ohnmächtig und desorientiert. Im Land selbst wird viel darüber diskutiert, welche Wege zur gesellschaftspolitischen Emanzipation und kulturellen Erneuerung jenseits der ausgetretenen Pfade beschritten werden können: Wie entwickelt sich die Kultur und Identität des Landes unter den Bedingungen des Autoritarismus? Wie werden die Herausforderungen der Globalisierung aufgegriffen? Welche Rolle kann Belarus auch jenseits der politischen Bedingungen in Europa einnehmen?
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit EuroBelarus.
Mit:
Moderation:
Walter Kaufmann, Heinrich-Böll-Stiftung
Sprache:
Belarussisch/Deutsch mit Simultanübersetzung
Information:
Ulla Niehaus, Referat Ost- und Südosteuropa, E-Mail niehaus@boell.de, Telefon 030-285 34 387
„bez vizy“ (ohne Visum) ist eine Kampagne verschiedener belarussischer NGOs, unterstützt u.a. auch durch die dbg
Kommentare
Kommentar hinzufügen