November 1920: Aufstand von Słuck (Sluzk) – bewaffneter Kampf für ein unabhängiges Belarus

Belarusische Partisanen, 1919
Belarus

Ein Schlüsselmoment der belarusischen Unabhängigkeitsbewegung

Im November 1920 erhoben sich im südlichen Belarus Tausende Bürger gegen die drohende Eingliederung der Region in das sowjetische Russland. Der Aufstand von Słuck war ein bewaffneter Versuch, die Unabhängigkeit der im März 1918 ausgerufenen Weißruthenischen (Belarusischen) Volksrepublik zu verteidigen.

Angeführt von lokalen Offizieren und getragen von der bäuerlichen Bevölkerung stellten die Freiwilligenregimenter von Słuck sich der Roten Armee entgegen. Trotz militärischer Unterlegenheit kämpften sie über mehrere Wochen entschlossen für die Idee eines unabhängigen, demokratischen Belarus.

Der Słucker Aufstand – auch bekannt als Słucker bewaffneter Einsatz (Слуцкі збройны чын) – gilt heute als ein Schlüsselmoment der belarusischen Unabhängigkeitsbewegung. Er zeigt, dass die belarusische nationale Idee nicht von außen aufgezwungen, sondern aus dem Inneren der Gesellschaft gewachsen ist.

Die belarusische Exilgemeinde und zahlreiche zivilgesellschaftliche Initiativen in Belarus erinnern jährlich am 27. November an diesen mutigen Versuch, die nationale Selbstbestimmung gegen autoritäre Kräfte zu verteidigen. Auch heute, ein Jahrhundert später, bleibt der Geist von Słuck ein lebendiges Symbol für Freiheit und Eigenstaatlichkeit.

Ein Ehrenmal für die Teilnehmer des Aufstands wurde 1948 von belarusischen Flüchtlingen im bayerischen Mittenwald errichtet – als Zeichen des Gedenkens und als Mahnung an die Kontinuität des belarusischen Strebens nach Freiheit im Exil.

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